Cloth, Touch (2019)

Bei meiner Arbeit mit Kleidung stehen Gedanken zum körperlichen Kontakt im Zentrum. Kleidung hat, wenn wir sie tragen, ständig Kontakt zu unserer Haut. Wir formen unsere Kleidung durch unseren Körper und die Art mit ihr umzugehen. Nicht nur durch unsere Körpergröße und -form, auch durch Bewegung und Abnutzung prägt sich unser Leben unserer Kleidung auf. Obwohl ein Kleidungsstück tausende Male gleich produziert wird, wird jedes Kleidungsstück, das wir anziehen, etwas ganz eigenes. Durch das Tragen, durch den Kontakt zu unserer Haut, wird die Kleidung etwas Besonderes für uns. Und noch ein Aspekt hat mich beschäftigt: Der permanente Hautkontakt zu unserer Kleidung ermöglicht es uns, die Grenzen unseres eigenen Körpers ständig wahrzunehmen. Meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema berücksichtigt den Ablauf der langsamen Angleichung von Körper und Kleidung. Ich habe für dieses Projekt Kleidung verwendet, die ich lange selber getragen habe. Die Ausstellung „Cloth, Touch“ besteht aus mehreren Ergebnissen meiner künstlerischen Beschäftigung mit dem Material und Thema Kleidung. Sie enthält drei Teile: Objekte aus abgelegter Kleidung, die in die Hand genommen werden durften und die Besucher durch die Ausstellung begleitet haben. Eine Rauminstallation aus eigenen Röcken, die ich noch trage. Und unterschiedliche Zeichnungen, die Kontakt im weitesten Sinne zum Thema haben.

„CLoth, Touch: Objekte“ (2019)

Objekte aus dem Stoff ausrangierter Kleidung, mit Watte gefüllt und auf Stelen positioniert. Zu jedem verwendeten Stoff gibt es eine Geschichte, wer ihn zu welchem Anlass getragen hat. Die Objekte sollten von den Besuchern in die Hand genommen und durch die Ausstellung getragen werden.

„CLoth, Touch: Installation“ (2019)

Röcke aus meinem aktuellen Kleiderschrank wurden an die Decke gehängt. Im Gegensatz zu den berührbaren Objekten hingen die Röcke so hoch, dass sie von den Ausstellungsbesuchern nicht angefasst werden konnten. Jetzt trage ich die Röcke wieder.