Waschsalon (2017 – 2019)

Schmutzige Wäsche wird nass, danach trocken und ist schließlich sauber und frisch.
So einer simplen und klaren Regel folgt das Wäschewaschen. In der Serie „Waschsalon“ fange ich Momente aus diesem regelhaften Prozess ein. Angefangen habe ich mit einer Fotoserie von Wäscheständern meiner Freunde in Berlin. Jedes Mal, wenn Wäsche auf einen Wäscheständer gehängt wird, ergibt sich in der Draufsicht ein anderes Bild, eine zufällige Collage aus den Farben der trocknenden Wäsche. Diese Collagen habe ich in abstrakte Gemälde übersetzt und ausgestellt. Um die Wäscheständer fotografieren zu können, musste ich meine Freunde fragen, ob ich so weit in ihre Privatsphäre vordringen darf. Mit der Ausstellung der Fotos und der abstrakten Gemälde habe ich dann das Private öffentlich gemacht. Damit bin ich zur Grundidee von „Waschsalon“ vorgestoßen. In einem stillgelegten Waschsalon wird gemeinsam die Wäsche der Ausstellungsbesucher gewaschen, also der private Akt als eine öffentliche Performance zelebriert und somit in seiner ganzen Ästhetik zugänglich gemacht.

„waschSalon“ (2019)

In einer Kombination von Ausstellung (Objekte und Zeichnungen) und Aktionskunst wurde ein stillgelegter Waschsalon in Greifswald wieder zum Leben erweckt werden. Die Teilnehmer haben ihre eigene Wäsche von zu Hause mitgebracht und im Waschsalon gemeinsam gewaschen. Danach wurde die Wäsche von der Künstlerin an einer Holzinstallation vor dem Haus zum Trocknen aufgehängt. Nachdem die Wäsche getrocknet war, wurde sie auf mehreren Tischen arrangiert und fotografiert.

„Wäscheständer“ (2018)

Auch diese Ausstellung war ein Gesamtkonzept aus Installation, Malerei und Aktionskunst. Die Ausstellungsbesucher haben frisch gewaschene Wäsche mitgebracht, ich habe sie dann auf den in der Raummitte platzierten Wäscheständern zum Trocknen aufgehängt. Der Raum war vom Geruch unterschiedlicher Waschmittel erfüllt. Die Bilder in unterschiedlichen Techniken (Ölpastell, Aquarell, Siebdruck) und eine Fotoserie von den Wäscheständern von Freunden und Bekannten ergänzen die Ausstellung.